Windsystem Samerberg und Inntal

Die Fluggebiete Hochries Samerberg, Heuberg und Sulzberg werden vom Talwindsystem des Inntals stark beeinflusst.

Folgende Übersicht beschreibt das Gelände mit den Gebirgszügen, Tälern, Start- und Landeplätze sowie die Windsysteme.

Hochries

Bei Hochdruckwetter strömt am Vormittag im Tal der Bodenwind (Bergwind) aus dem Inntal Richtung Norden. Bei Kufstein am Zahmen Kaiser macht das Inntal einen Knick nach NNW. Ein Teil des Windes “kriegt die Kurve nicht” und strömt Richtung Trockenbachtal und von dort an die Südhänge der Hochries. Zusammen mit der Südhang- Thermik herrscht daher vormittags oft Südwind vor. Je nach Jahreszeit, Talwindintensität, Höhenwind und Thermikbedingungen wechselt die Windrichtung ab ca. 11 Uhr (- 13 Uhr) auf nördliche Richtungen und ermöglicht den Start.

Bei schwachem südlichen Höhenwind setzt sich verspätet der nördliche Bodenwind durch, allerdings kann nach Thermikende ab dem späten Nachmittag und vor allem im Herbst der Südwind wieder durchschlagen.

Bei Ostlagen verstärkt sich der Bodenwind am Nachmittag und führt erst am Landeplatz, später auch am Startplatz zu Starkwind um NO bis Ost und zu turbulenten Verhältnissen.

Ein Start ist dann oft nicht mehr möglich, auf jeden Fall jedoch nicht mehr ratsam.

Bei West- und Nordwestlagen wird der Bodenwind abgeschwächt und erst ab der Mittelstation bis zum Landeplatz mäßig stark wirksam, am Landeplatz herrscht dann N bis NO -Wind.

Diese Wetterlage verspricht die besten Flüge an der Hochries.

Bei Südwind ist die Hochries nicht geeignet zum Fliegen: kein Südstartgelände – keine Landemöglichkeit im Süden außer Weideland im Trockenbachtal – Anstieg zur Hochries ca. 2 Std. – Abstieg nach Erl ca. 2,5 Std.!

Bei südlichen Winden ist die Hochries zum Fliegen ungeeignet.

Heuberg

Um die Mittagszeit (vor allem im Frühjahr), wenn das Talwindsystem umdreht, ist für ca. 1 Stunde mit Thermik am Heuberg zu rechnen. Da der Heuberg relativ niedrig ist, wird er am Nachmittag häufig vom nordöstlichen Bodenwind überspült, auch wenn der Höhenwind SW angesagt ist! Am Vormittag (Südwind) und Nachmittag (Nordwind) ist am Landeplatz mit kräftigem jedoch meist laminaren Talwind zu rechnen.

Kampenwand

Auch dieser Berg wird bei Ostlagen durch den verstärkten Bodenwind sehr turbulent. Der Talwind im Priental dreht etwas später um und erreicht nicht die Kraft des Inntalwindes, die Kampenwand geht oft erst etwas später als die Hochries “richtig gut” und am Besten bei Nordwestlagen.

Brennkopf

Der Brennkopf geht bei Windrichtungen um Süd (Startrichtung Süden), oft wird der Startplatz ab dem frühen Nachmittag von Norden her vom einsetzenden Talwind überströmt, daher sollte mit dem Start nicht zu lange gewartet werden.

Sulzberg

Ab dem mittleren Nachmittag fließt (vor allem bei Ostlagen) der Bodenwind Richtung Inntal und strömt Sulzberg und Riesenberg an. Bei schwachen Ostlagen kann auch eine nordwestliche Anströmung des Sulzberg auftreten, da das Inntal Luftmassen aus dem östlichen und westlichen Alpenvorland “ansaugt”. Ist ab Mittag oft noch Thermik eingelagert, die ordentliche Basishöhen und Streckenflüge zulässt, soart man ab ca. 16 Uhr (oft bis 20 Uhr und später) im laminaren Hangwind, Ausflüge zum Riesenberg und zurück sind eine reizvolle Aufgabe.

Zahmer Kaiser

Der Talwind am Nachmittag (ca. 14 Uhr) strömt im Inntal nun genau auf den Westteil des Zahmen Kaiser und erzeugt dort ein breites Aufwindband, welches bei Querungen des Inntals von Streckenfliegern gern genutzt wird.