Der Auftakt zum Streckenflugseminar 2023 begann mit dem Vortrag vom Seminarleiter Christian Schürrle am Freitagabend 21.07.2023 in der Flugschule. Hierzu erstmal ein großes Dankeschön an Robert von der Flugschule, der uns seinen Schulungsbereich und seinen Flugschulbus für die Abholung kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Christian hat alle für einen Streckenflug von der Hochries wichtigen Themen angesprochen, mögliche Routen, Thermiken, Talwindsysteme rund um die Hochries und natürlich auch die Techniken um die Gleitzahl zu maximieren. Immer wieder hat er darauf hingewiesen, dass Air-Time und maximale Abflughöhe das A und O beim Streckenfliegen sind. Damit waren alle optimal für den Sonntag gerüstet, an dem der praktische Teil des Seminars stattgefunden hat.

Wir trafen uns um 09:30 Uhr an der Talstation und fuhren mit der 10:00 Uhr-Bahn auf die Hochries. Am Gipfel machte Christian ein Briefing und erklärte allen Teilnehmern nochmal die aktuelle Wetter- und Windsituation. Mit einem deutlichen Westwind war es zwar fliegbar, jedoch nur ein „Oneway-Flug“ Richtung Osten, also zum Zielpunkt Piding. Ein Zurückkommen wäre bei solch einem Westwind utopisch gewesen, aber wir hatten ja mit Angela eine Rückholgarantie.

Ausgestattet mit der Telefonnummer unserer „Lumpensammlerin“ Angela (Abholerin die bei einem eventuellen Absaufen das Zurückkommen erleichtert), konnte es losgehen. Wir starteten zügig, nachdem Christian die ersten Thermiken hinauf zu einer sinnvollen Abflughöhe ausgemacht hatte. Geduldig wartete er in der Luft, bis alle Teilnehmer in etwa auf seiner Höhe waren. Mit ausreichend Höhe ging es dann gemeinsam in Richtung Kampenwand.

Dort galt es wieder Höhe zu machen, um anschließend die Hochplatte anzufliegen. Leider ist uns ein Teilnehmer an der Kampenwand abhanden gekommen, bei nicht einfachen Bedingungen ist er sicherheitshalber landen gegangen…, Respekt! Alle anderen haben sich durchgekämpft und trotz der nicht unbedingt komfortablen Einstiegshöhe bis auf 2500m hochgearbeitet, um von der Kampenwand die Hochplatte zu erreichen.

Christian gab über Funk immer wieder Tipps zu jeweiligen Flugsituation. Wo sich Thermikanzeiger befinden, oder geduldig auf die nächste Thermik zu warten, um Höhe für die nächsten Talsprung über Gassau/Marquartstein zum Hochgern zu machen.

Diesen Abschnitt der Strecke schafften die restlichen Teilnehmer auch noch, doch dort angekommen hat der Wind auf Süden gedreht und deutlich zugelegt, so dass es sehr schwierig war nochmals große Höhe zu machen, um die nächste Wegstrecke Richtung Piding in Angriff zu nehmen. Bei teilweise unangenehmen Bedingungen entschied Christian hier abzubrechen und am Reifinger See in Grassau zu landen, um ein Landebier einzunehmen. Per Funk übermittelte er die Windsituation am vereinbarten Landeplatz und nacheinander trudelten die Piloten dort ein. Mit einem breiten Grinsen klatschen sich die Teilnehmer ab und auch unsere Abholerin, die alles über Funk mitgehört hatte, stand schon bereit, um uns zurück zur Hochries zu bringen.

Im Anschluss ging es dann noch zum Gasthof Maurer auf ein, zwei Landebiere und ausführliche Analysen zum Streckenflugseminar. Es gab so einiges zu erzählen und jeder hat seine persönlichen Eindrücke zum Besten gegeben. Alle waren sich einig, dass es ein gelungener und lehrreicher Tag war.

Vielen Dank an Christian und Angela für die Unterstützung unseres Streckenflugseminars, die Hilfestellung sowohl am Boden als auch in der Luft und das wirklich rundum gelungene Seminar!

Happy Landing

Euer Sportwart
Robert