Der Vortrag am letzten Freitag bei der Bergwacht war super professionell, sehr effizient und die Bergwacht ist auch recht gut ausgestattet.

Hans Keim hat die wichtigsten Fakten aus dem Vortrag für Eure Sicherheit zusammengestellt:

• Präventiv zur eigenen Sicherheit bitte mitführen :
– geeignete Bandschlinge + Karabiner zum Sichern auf einem Baum oder am Steilhang,
– Rettungsschnur zum Heraufziehen vom Seil der Bergwacht,
– Rettungsdecke, goldfarben glänzend zum Wärmen und auch um gesehen zu werden (kann man auch vom Baum runterwerfen damit man schneller gefunden wird),
– Trillerpfeife,
– Gurtschneider, um sich vom Schirm oder vom Gurtzeug unter Zug zu trennen, z. B. Wasserlandung im Fluss…
• Bei Notfall immer und nur 112 wählen !!!
So erreicht man die Feuerwache ( in Rosenheim ), die rund um die Uhr mit hochqualifizierten Personal besetzt ist.
Die Feuerwache wird die jeweiligen Einsatzkräfte je nach Bedarf alarmieren ( Bergwacht / Rettungswagen / Rettungshubschrauber ).
Der Einsatzleiter übernimmt dann das Kommando und kann weiter Rettungskräfte hinzuziehen…
• Falls man mit der 112 in Innsbruck raus kommt wird das Gespräch innerhalb ca. 15 Sekunden nach Rosenheim übergeben.
• Am besten die GPS Koordinaten von Handy oder GPS mitteilen.
• Handynetz: ist kein Netz vorhanden, Handy ausschalten, wieder einschalten VOR Eingabe der PIN die 112 wählen!
Somit geht man sicher, dass man wirklich alle Netze aller Netzanbieter zur Verfügung hat.
• Nach der Meldung muss man dann die PIN eingeben damit man zurückgerufen werden kann.
Falls man kein Netz hat, nach 10 Minuten das Handy nochmal aus und einschalten und wieder vor Eingabe der PIN die 112 wählen.
• Ohne Handy erfolgt Notruf über Funkgerät, Spot, Trillerpfeife…
• Eigenes Vorgehen immer erst nach Absprache mit der Feuerwache 112
Beispiel: „ich steige selber vom Baum herab melde mich in ca. 5 min zurück“
„Meinen Schirm berge ich voraussichtlich in 2 Stunden melde mich vor der Schirmbergung wieder“
• Entwarnung sollte man unbedingt auch über die 112 melden.
Entwarnung ist auch bei Spiralen bis in niedrige Höhen oder bei Klappern in Bodennähe nötig, besonders in Unbesiedeltem, schlecht einsehbarem Gebiet, da möglicherweise von Zuschauern die Rettung alarmiert wird.
• Rettungshubschrauber (stationiert München, Traunstein, Murnau, Kufstein, St. Johann) dürften nach ca. 20 min am Sulzberg sein.
Es ist eigentlich immer einer verfügbar.
• Rettungshubschraubereinsatz und Rettung zahlt bei uns immer die Krankenkasse, aber nur wenn man mitfliegt, auch wenn es nur ein Schock ist.
• Kosten für Fehleinsatz der Rettungsorganisationen werden von diesen selbst getragen.
• Handyortung im Gebirge kann durch Reflexionen bis zu 100km abweichen.
• Beispiel Baumlandung Sulzberg:
– Notruf 112 -> Bergwacht wird angefordert -> nach ca. 2 min. ruft Einsatzleiter der Bergwacht zurück
-> Falls nach 10 min kein Rückruf -> wieder 112 wählen, um mit der Einsatzleitung Infos auszutauschen
-> nach ca. 30 min ist die Bergwacht am Startplatz
-> Rettungsschnur des Piloten -> Seil, Bandschlinge und Karabiner hinaufzuziehen -> Sicherung von Piloten -> Raufklettern des Retters -> Bergung
-> keine Rettungsschnur -> je nach Baum muss das Baumrettungsgerät geholt werden -> Äste absägen -> Bergung etwa 30 Minuten später.
• Schirmbergung mit Bergwacht ist verhandelbar, schonender für den Schirm vermutlich mit Pilot und Baumpfleger Philip Stelle aus Rosenheim.
In Bergen der Toni von den Hochfellnfliegern wohnt in Seilbahnnähe.

Die Brannenburger Segelflieger haben am 2. Juli ab 15 Uhr und am 3. Juli ab ca. 11 Uhr am Fuße des Riesenkopfs ihr nettes öffentliches Fest.
Wir sind als Gleitschirmflieger dort herzlich willkommen und dürfen dort auch landen. Hoffentlich passt das Wetter!

Robert Fritz und sein Team vom Gleitschirmclub Inntal e. V.